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Der Prignitzer vom 10.01.2021

Historischer Lokschuppen ruht

Museumsverein in Corona-Krise

von Ronald Ufer

Verein und Museum wollen durch besondere Exponate überregional mehr wahrgenommen werden

Wittenberge „In richtig großer Runde haben wir uns als Vereinsmitglieder letztmals bei den Herbstdampftagen am zweiten Oktoberwochenende im Historischen Lokschuppen getroffen“, erinnert sich der stellvertretende Vereinsvorsitzende Dennis Kathke. Noch immer ist er froh, dass diese Veranstaltung noch mit vielen Besuchern umgesetzt werden konnte. „Wir haben in dieser schwierigen Zeit, in der wegen Corona viele Kultur- und Sportveranstaltungen ausfallen müssen, etwas Abwechslung und Spaß bieten können", erläutert Kathke. Von diesem Erlebnis müssen die Vereinsmitglieder derzeit zehren. Denn nach den Herbstdampftagen ging auch für den Lokschuppen nur wenig, im Januar voraussichtlich sogar fast nichts.

Es wurde was getan

Nur noch einzeln sind Mitglieder am Wochenende auf dem Gelände tätig, dennoch hat sich einiges getan. So wurde die vor einiger Zeit erworbene „Fernsprechbude“, ein Signaltelefonhäuschen mit Ausstattung, aufgearbeitet und erhielt einen Platz auf der Anlage. Noch nicht abgeschlossen sind die Arbeiten an einem Rangiersignal.

Zudem wird am Breuer-Traktor gearbeitet, einem seltenen Rangiergerät, das früher in Unternehmen genutzt wurde. „Es ist trotz seines eigenwilligen Aussehens ein Serienprodukt, von dem es aber nur noch wenige Exemplare gibt, darunter nach unserem Wissensstand aber kein funktionsfähiges“, erzählt Kathke. „Das wollen wir ändern. Dabei hilft uns, dass eines unserer Mitglieder auch Oldtimerautos restauriert.“ Denn der Breuer Traktor wird von einem alten VW-Motor angetrieben, wie er auch in Autos eingesetzt war. Ausgebaut wartet er auf die Abholung zur Aufarbeitung.

Neue Exponate sollen her

Das Rangiergerät einsatzfähig zu bekommen, ist Teil der im Vorjahr verstärkten Bemühungen, durch besondere Exponate auch Eisenbahnfreunde von weither nach Wittenberge zu locken. Ein Schritt dorthin hat der Verein im Vorjahr mit der gelben V 320-Diesellok getan, einer Dauerleihgabe der Firma Wiebe. „Auch der Breuer-Traktor hat viele Fans in den Altländern“, ist sich Kathke sicher.

Zu den wenigen Dingen, die wohl im Januar im Lokschuppen möglich sein werden, wird die Prüfung des Kessels der Dampflok 50-3570 sein, der größten im Museum. „Ich hoffe, der Prüfer kommt in den nächsten Tagen. Diese Prüfung ist vorgeschrieben und fällt damit unter die Sonderregel der unumgänglichen Instandhaltungen und Überprüfungen“, so Kathke.

Zu Ostern wieder öffnen?

Auch die eigene Infrastruktur aufzumöbeln, hatte der Verein im Herbst begonnen. Dazu werden Schwerlastregale aufgestellt, aus denen bestimmte Teile nicht mehr per Muskelkraft, sondern per Gabelstapler entnommen werden. Die Corona-Regeln verhinderten bisher, sie fertigzustellen. Auch an den Gleisen ist einiges zu tun, müssen unter anderem Schwellen gewechselt werden. Dies muss aber durch eine Firma erfolgen, wann es möglich sein wird, steht noch nicht fest. Das ist eine Voraussetzung, um wie geplant und erhofft Ostern den Historischen Lokschuppen wieder für Publikum öffnen und am ersten Mai-Wochenende die Frühjahrsdampftage veranstalten zu können. Eine große Ladung Steinkohle wurde dafür noch Ende 2020 beschafft.

Die notwendige Beauftragung einer Firma rührt an ein Kernproblem der Corona-Beschränkungen. „Unsere Vereinsarbeit beruht auf den Eintrittsgeldern der Besucher. Sind die Tore zu, fehlt uns das Geld für die vielen Arbeiten“, betont Kathke. „Deshalb hatten wir Glück. dass nur die Frühjahrsdampftage von den großen Veranstaltungen ausfielen. Aber die Schließungen an Wochenenden tun uns finanziell schon weh.“

Derzeitigen Arbeiten meist theoretische

Ein Großprojekt ist bisher wenig betroffen. Der Rundlokschuppen ist erneuert, für die Drehscheibe laufen die Vorbereitungen. Dabei geht es um Berechnungen für die Tragfähigkeit der Fundamente für die Drehscheibe. Und um die Mauerränder des kreisförmigen Bauwerks, das am Ende wieder richtig rund sein muss. Die meisten derzeitigen Arbeiten seien theoretische und wenig von den Einschränkungen beeinflusst, so Kathke. Die Umsetzung erfolgt dann mittelfristig.



Fahrzeuge: 50 3570-4, Breuer Lokomotor

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